M.A.

Zwischenmenschliche Beziehungen und Kommunikation waren für mich immer so eine Art Spezialinteresse – vielleicht weil ich da immer an meine Grenzen gestoßen bin. Noch grösser war aber immer mein Interesse für diverse Künste, allen voran Tanz, Musik und Sprache. Ich glaube, dass mich gemeinsames Musizieren oder Tanzen deshalb immer so angesprochen hat, weil ich über diese künstlerischen Formen mit klaren, lernbaren Regeln und einer Sachebene immer dem an Nächsten kam, wozu ich sonst keinen Zugang habe: das Gemeinschaftsgefühl in Gruppen. Ich habe mich also als Jugendliche für eine professionelle Ausbildung in Tanz entschieden und habe den Beruf auch einige Jahre ausgeübt. Ständig wechselnde Teams, Orte, Projekte und Kontexte waren einerseits extrem spannend und inspirierend, aber auch überfordernd und erschöpfend. Auch konnte ich mich nie wirklich in die Gruppen integrieren, die sich im Laufe von Projekten langsam festigten und mit privaten Unternehmungen außerhalb der Arbeitszeit genährt wurden.

Heute führe ich als Choreografin selber eine professionelle Tanzcompagnie und leite kleine und große Teams. Obwohl es manchmal auch überfordernd ist, bin ich immer wieder glücklich erstaunt darüber, dass die Basis, die ich für die Zusammenarbeit und die Kommunikation lege (und die ganz klar auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist) auch von anderen Menschen sehr geschätzt wird. Ich war ein wahnsinnig schlechtes Teammitglied, bin aber – glaube ich mittlerweile – wohl eine gute Teamleiterin. Meine “typische” Art, die Dinge präzise und klar auszusprechen, die Sachebene zu suchen auch in zwischenmenschlich schwierigen Situationen scheint in dieser Funktion gute Dienste zu leisten – und ich habe eine Sachebene, über die ich “connecten” kann.

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