Zielsetzung
Schätzungsweise ein Prozent aller Menschen ist von Autismus direkt betroffen. Die späte Aufnahme in den ICD bedeutet für viele Menschen über 30, dass in ihrer Kindheit und Jugend nicht einmal eine Diagnose existierte, die ihnen zu dringend benötigter Hilfe hätte verhelfen können. Daraus kann geschlossen werden, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer nicht diagnostizierter Erwachsener gibt, denen nur begrenzte Anlaufstellen zur Verfügung stehen.
Gängige Klischees aus Film und Fernsehen sorgen dafür, dass Betroffene in ihrem Umfeld oft nicht ernst genommen werden. Gerade für Frauen ist dies selbst in der Diagnostik ein ernstzunehmendes Problem. Gleichzeitig existieren nur wenige Anlaufstellen, die sich auf eine Diagnostik Erwachsener spezialisiert haben. Die Wartelisten sind vielerorts geschlossen oder bieten Termine mit mehrjähriger Wartezeit. Dadurch warten Betroffene sehr lange auf ihre Diagnostik. Die Schwierigkeiten werden in dieser Zeit jedoch nicht geringer. Vor allem im beruflichen Umfeld kann die Diagnose so zu einem Kraftakt werden, wenn offizielle Hilfen benötigt werden.
Die Diagnostik umfasst neben einer umfangreichen Anamnese des Verhaltens und der Vergangenheit der Personen selbst, in den meisten Fällen eine Befragung der Eltern oder zumindest anderer älterer Angehöriger. Durch diese Befragung soll sichergestellt werden, dass die Auffälligkeiten bereits im Alter von vier bis fünf Jahren Bestand hatten. Viele Ältere Menschen haben jedoch schon lange keine Eltern mehr und nur wenige Stellen führen die Diagnostik auch ohne Elternbefragung durch.
Dadurch fühlen sich viele Erwachsene mit ihren Problemen alleine gelassen und nicht ernst genommen. Sie erhalten oft über lange Zeiträume hinweg keine Hilfen, obwohl diese dringend benötigt werden. Hier möchten wir ansetzen.
- Wir wollen Betroffenen einen Ort zum Austausch bieten, an dem ihre Probleme ernst genommen werden und an dem sie Hilfe erfahren können.
- Wir wollen Menschen bei der Diagnostik unterstützen, indem wir Diagnostikstellen aufzeigen und unsere Mitglieder durch die lange Wartezeit begleiten.
- Wir wollen Aufklärung in der Gesellschaft leisten, um Hürden abzubauen und erwachsenen Autisten die Teilhabe an der Gesellschaft zu erleichtern.
- Wir wollen aktiv dazu beitragen, dass sich die Lebensqualität erwachsener Autisten langfristig verbessert.
- Wir wollen Betroffene über mögliche Hilfen aufklären und ihnen Mittel und Wege an die Hand geben, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
In diesem Sinne arbeiten wir unermüdlich an unseren Angeboten und hoffen, auch in Zukunft zuverlässig für unsere Mitglieder da sein zu können!